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27.6.06

Euphemismen

Der Kommentar schreit nach mehr ;-).

Klar, baden gehen werden wir sowieso. Da helfen auch keine Berufsdemonstranten, Brotspiele, Sommerlöcher oder -theater geschweigedenn der feste Wille zur Besserung mehr. Da könnte man sich doch auch ne schöne Zeit machen, die Augen vor allem verschließen, die Schuld für das Elend der Welt bei den Kommunisten, Schiedsrichtern, Leistungsempfängern, Frauen und anderen Minderheiten suchen. Bloß nicht bei sich und denen, die so nett waren, das Feindbild zu vermitteln und die Anschauung der Realität vorzubereiten.

Wenn denn schon alles verloren ist ... Hey, an den Tagen, an denen ich das auch denke, schreibe ich auch nicht in den Blog, ist doch auch schon egal ...

An den Tagen jedoch, wo ich schreibe, da schreibe ich auch gegen Kollateralschäden und Humankapital, gegen soziale Schwächerstellung und Mitarbeiterfreisetzung, gegen dieses ganze linguistische Prozac und den geistigen Weichspüler an, die Welt wird schließlich nicht dadurch besser, dass man sie kuschelig benennt.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Weißt Du noch, wie Du hingefallen bist, die Mama Dir über das aufgescheuerte Knie pustete und Dir mit zittrig-mitfühlender Stimme vorsang, dass es in 50 Jahren alles vorbei sei? Ja, das waren noch Zeiten. Aber die Wirtschafter von heute lassen hindotzen, stoßen selbst und empfehlen, das aufgeschürfte Knie zu amputieren...

Aber nicht ohne "Heile Gänschen", Prinzessein. Denn Euphemismen müssen sein um die eigene Grausamkeit zumindest selbst nicht empfinden zu müssen...

der Meister
des gestriegelten Wortes

aSyNchron hat gesagt…

heile heile Segen in allen Ehren, nur ist das zum einen jahrzehnte her.

zum anderen, und drum echauffiert es mich, ist es teil dieses unsäglichen panem&circenses-dingens, nichts anderes relevant erscheinen zu lassen.

die eigene grausamkeit selbst hingegen ist wieder einen längeren exkurs über die selbst- und fremdempfindung derer wert, die quelle der schönrederei sind. idee wird festgehalten...